KAMERA
Aus der Palette der angebotenen Digitalkameras die richtige zu finden ist nicht leicht, ob Kompaktkamera oder Spiegelreflexkamera mit Wechseloptik für jeden Geldbeutel ist etwas dabei.
Wichtig sind für die Tabletopfotografie folgende Ausstattungsmerkmale:
* ein gutes Objektiv mit verstellbarer Brennweite, ein Digital-Zoom ist nicht zu empfehlen
* einen Weißabgleich sollte die Kamera besitzen, Digitalkameras können mit der "Farbe" Weiß Probleme bekommen.
* einen LCD-Monitor zur Kontrolle des gewählten Bildausschnitts
* der Mindstabstand zum Objektiv sollte in der Makroeinstellung möglichst gering sein(bei meiner Kamera sind drei Zentimeter angegeben).
* einen Anschluß für ein externes Blitzgerät und für den Fernauslöser
* eine manuelle Belichtungssteuerung sollte möglich sein
STATIV UND FERNAUSLÖSER
Ein stabiles Stativ, am besten mit Panoramakopf und Nivellierlibelle, ist für die Tabletopfotografie unbedingt erforderlich.Schließlich wollen wir ja keine verwackelten Aufnahmen fotografieren während wir förmlich mit der Kamera in das Motiv hineinkriechen.
Aus dem gleichen Grund benötigen wir auch einen externen Fernauslöser, außerdem können wir so bei scharfeingestellter Kamera, mit der freien Hand noch Manipulationen im Aufbau des Dioramas vornehmen.
BELEUCHTUNG
Die Tabletop-Fotografie ist eine besondere Form der Makrofotografie und benötigt eine mehr oder weniger aufwändige Beleuchtungseinrichtung um eine schattenfreie Ausleuchtung der Fantasyfiguren zu ermöglichen.Mit Hilfe von Photolampen, Softboxen, Makroblitzgeräten, Lichtzelten und ringförmigen Dauerlichtquellen ist es möglich, vor einem einfarbigen Hintergrund, seine bemalten Figuren wirkungsvoll in Szene zu setzen.
Ich persönlich benutze zwei Softboxen mit einer Länge/Breite von 60 cm und einer Energiesparlampe mit 85 Watt, Tageslichtfarbe, zur Beleuchtung meiner Vignetten/Dioramen. Bei einer eingestellten Blende von 8 und einer Verschlußzeit von circa 1 Sekunde ist das Ergebnis recht ansprechend. Der Wechsel von Licht- und Schattenzonen bringt Abwechslung ins Bild. In der Plannung ist eine dritte Softbox, diese soll die Mittagssonne simulieren, mal schauen....
SOFTWARE
Ein Bildbearbeitungsprogramm gibt unseren Fotos den letzten Schliff, auch hier ist die Auswahl an Programmen riesengroß. Ohne Einarbeitung mittels Handbuch und zusätzlicher Fachliteratur ist der Frust vorprogrammiert, nicht verzweifeln-jeder hat mal klein angefangen!
Mit der Software können wir das Bild unseren Wünschen anpassen, störende Pixel und Lichtreflexe (z.B mit der Stempelfunktion) verschwinden wie von Zauberhand.
Wer möchte kann sich auch künstlerisch austoben, Mündungsfeuer, Explosionen, fliegende Fabelwesen-fast alles ist möglich...
VORBEREITUNG DER MODELLE
Viel Frust und Arbeit erspare ich mir indem ich meine Fantasymodelle mit matten Klarlack besprühe, dann gibt es auf den Figuren keine störenden Lichtreflexe mehr die ich retuschieren muß. Auch nachträglich kann auf einer bestehenden Klarlackschicht eine matte Schicht aufgetragen werden, auch die Geländestücke sollten so behandelt werden.
Der Aufwand lohnt sich, die Arbeitsersparnis bei der anschließenden Photobearbeitung ist enorm !
Bei den Geländestücken sollte der Mittelweg zwischen Spielbarkeit und Fototauglichkeit angestrebt werden, eine Basis mit drei Bäumen ist noch lange kein Wald. Am besten sehen selbstgebastelte Geländestücke aus, mit viel zusätzlichen Kleinkram und abwechslungsreichen Bodengrund.
Sehr zu empfehlen und günstig sind Sperrholzbretter aus dem Baumarkt in genormten Größen(DIN A5, DIN A4, DIN A3), hiermit ist ein späterer modularer Aufbau möglich.
Auch sollte die Aufbautiefe der Geländestücke mindestens 40-50 cm betragen, wenn möglich(Bücher unter den Geländestücken) sollte der Aufbau auch nach hinten hin ansteigen. Mit diesen Aufbau sehen die Aufnahmen wirklich besser und lebendiger aus.
Wenn jetzt noch ein Hintergrundbild(Poster oder Aquariumrückwand) aufgehangen wird, sieht das Diorama schon sehr gut aus, und wir haben bei der anschließenden Fotobearbeitung einen Arbeitsschritt gespart.
Von jedem Motiv fotografieren wir mehrere Aufnahmen, später am Computer wählen wir das beste heraus-ein wirklicher Vorteil der Digitalfotografie !